Niemand darf dich schlecht behandeln
Kinder haben Rechte! Wusstest du das? Zum Beispiel steht im Gesetz geschrieben, dass dich niemand schlecht behandeln darf. Niemand darf vergessen, sich um dich zu kümmern. Niemand darf dich schlagen. Niemand darf dich berühren, wenn du das nicht möchtest. Die Erwachsenen müssen dich und jedes andere Kind schützen. Wenn du oder ein anderes Kind schlecht behandelt wird, muss man dir, ihm oder ihr helfen. Du darfst Erwachsene, denen du vertraust, fragen und um Hilfe bitten. Oder aber du wendest dich an Martina Hafer aus unserer Gemeinde. Sie ist extra als Vertrauensperson für alle Kinder und Jugendlichen da. Wir ermutigen dich: Behalte deine Sorge nicht für dich alleine.
Hallo Martina! Kannst du sagen, was du als Vertrauensperson machst?
Martina: Es ist uns total wichtig, dass sich alle Kinder in unserer Gemeinde sicher fühlen. Wenn das mal nicht so sein sollte, dann dürft ihr wissen, dass ihr mit euren Ängsten ernstgenommen werdet.
Wenn man mit einer Sorge zu dir kommt, muss man dann Angst haben, dass jemand davon erfährt, dass man mit dir gesprochen hat?
Martina: Ich werde mit allen Dingen, die mir erzählt werden, vertrauensvoll umgehen. Manchmal gibt es Situationen, da kann ich nicht alleine weiterhelfen. Dann ist es gut, eine andere Person mit einzubeziehen, die helfen kann. Das werde ich aber nicht ohne dein Wissen tun.
Unsere Gemeinde soll ein sicherer Ort bleiben
Als Gemeinde möchten wir Kindern und Jugendlichen ein gesundes Selbstbewusstsein vermitteln, ihre Identität stärken und sie dazu befähigen, eine gesunde Beziehung zu Gott, zu ihren Nächsten und zu sich selbst zu entwickeln. Dazu brauchen Kinder einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen und der von vertrauensvollen Beziehungen geprägt ist. Woche für Woche arbeiten unsere motivierten Mitarbeiter an diesem Auftrag. Danke, dass ihr das tut!
Angesichts von immer mehr Berichten über Gewalt und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Gesellschaft möchte unser Bund FeG mit der Initiative „Schützen und begleiten“ ein Bewusstsein für die Problematik schaffen und das Thema zur Sprache bringen. In dem dafür vom Bund erstellten Präventions- und Schutzkonzept wird empfohlen, in der Gemeinde eine Vertrauensperson zu benennen. Diese fungiert als Ansprechperson für Betroffene, aber auch für Mitarbeitende oder Mitglieder, die Auffälligkeiten beobachten oder denen sich Betroffene offenbart haben. Die Vertrauensperson unserer Gemeinde ist Martina Hafer. Wenn z. B. ein Kind oder Jugendlicher zu ihr kommt und von einem übergriffigen Verhalten oder einem komischen Gefühl erzählt, wird sie gut zuhören, das Anliegen ernst nehmen und der Sache nachgehen. Wenn es in irgendeiner Form um Kindeswohlgefährdung wie z. B. Missbrauch, körperliche oder psychische Gewalt geht, wird sie auf jeden Fall fachliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Das könnte z. B. eine Beratungsstelle, das Jugendamt oder ggf. auch die Polizei sein.
Zusätzlich haben wir einen Vertrag mit dem Jugendamt Wetzlar abgeschlossen, in dem wir vereinbaren, dass wir alles daran setzen, dass Kinder und Jugendliche in unserer Gemeinde vertrauensvolle Ansprechpersonen finden können. Bei uns soll es keinen Raum für Missbrauch und Gewalt geben. Falls bei dem einen oder anderen jetzt möglicherweise Sorge aufkommt – nein, es gibt keinen aktuellen Anlass, aufgrund dessen wir das Thema hier ansprechen. Es ist uns einfach ein großes Anliegen. Mit unserem Schutzkonzept wollen wir Vorbild und Vorreiter sein für andere Institutionen und Gemeinden in Wetzlar und Umgebung.
Unsere Mitarbeitenden schulen wir regelmäßig zu diesen Themen. Zuletzt geschah dies im April 2024. Es gab jede Menge Informationen, beispielsweise über Mythen und Missverständnisse bezüglich sexueller Gewalt und Kindeswohlgefährdung, über Machtmissbrauch und zu Merkmalen, die auf sexuelle Gewalt hindeuten können. Wir haben gemeinsam überlegt: Wie können wir als Gemeinde unsere bestehenden, bewährten Strukturen und Beziehungen vor möglichem Missbrauch schützen? Kinder und Jugendliche werden heute mehr denn je mit Problemen und Unsicherheiten konfrontiert, wissen oft nicht, was richtig oder falsch ist. Die FeG Wetzlar soll ein geschützter Ort sein, an dem sie Gottes Liebe und vertrauensvolle Beziehungen erfahren. Wir möchten sie begleiten und stark machen. Bei uns darf es keinen Raum geben für Missbrauch und Gewalt.
Mehr Informationen:
Headerbild: Denijal photography/shutterstock.com
Ansprechpartnerin
Wenn du Fragen, Sorgen, Beobachtungen oder einfach ein „schlechtes Bauchgefühl“ hast, kannst du Martina gerne sonntags ansprechen oder auch anschreiben.
Vertrauensperson
Martina Hafer
martina.hafer@feg-wetzlar.de
Unabhängige Anlaufstelle „Schutzraum“
Schutzraum ist eine erste Anlaufstelle für Betroffene bei körperlichen und sexuellen Grenzverletzungen. Es ist eine Möglichkeit, Freunde und Bekannte, die in Notsituationen sind, auf Hilfe aufmerksam zu machen oder dir selbst in deiner Not Hilfe zu suchen.
Tel.: 01577 8994718
E-Mail: schutzraum@feg.de
Chris Sorgentelefon
Hier kannst du dich anonym und kostenfrei melden:
Tel.: 0180 1201020
E-Mail: chris-sorgentelefon.de
help@chris-sorgentelefon.de